Das Kinderzimmer

Wenn man als Familie das Glück hat seinem Kind ein eigenes Zimmer zu ermöglichen und einzurichten stellt sich häufig die Frage: was soll rein? Was braucht das Kind?

Dazu ist mir wichtig vorher zu sagen, dass das Kind in seinen ersten Lebensjahren viel Zeit mit den Eltern verbringt und meist das Bedürfnis hat über all dabei zu sein. Deshalb sollte man sich in allen Bereichen der Wohnung Gedanken machen, ob die Umgebung nur auf Erwachsene ausgelegt ist und wo man Bereiche für das Kind ermöglichen kann.

Das Kinderzimmer sollte in allem Fall ein Reich des Kindes sein, zum schlafen, spielen, ausruhen und vieles mehr. Da ein Kind ständig wächst und sich seine Interessen und Bedürfnisse verändern, sollte auch das Kinderzimmer dementsprechend mit ihm wachsen.

Schaut man sich also die Bedürfnisse eines Kindes im ersten Lebensjahr an stellt man fest es braucht neben Liebe und Zuneigung noch Schlaf, Nahrung, Hygiene und Spielmöglichkeiten. Und so kann auch das Kinderzimmer dementsprechend mit den genannten Bereichen eingerichtet werden.

Der Schlafbereich:

Eine Matratze am Boden ermöglicht vor allem für das krabbelnde Kind einen selbstständigen Ein- und Ausstieg aus dem Bett. Später kann auch ein Lattenrost darunter gelegt werden. Wichtig ist, dass das Kind eigenständig ein und aussteigen kann. Ein Hausbett, dass oft als Montessori Bett bezeichnet wird, ist nicht notwendig. Es ist mit nur meist näher zum Boden und schaut nett aus, ist aber keine Montessori Bedingung. Beim Bett sollte man außerdem darauf achten, dass nicht viel darin liegt – Vor allem wegen der Erstickungsgefahr!

Der Nahrungszunahmebereich:

Es kann ein Sessel im Zimmer stehen, auf dem sich die Mutter immer zum Stillen hinsetzt. Das muss nicht sein, wenn man es nicht will oder den Platz nicht hat. Es kann aber ein netter Platz im Raum sein, neben dem ein kleiner Beistelltisch mit Tüchern und einem Getränk für die Mutter steht.

Der Wickelbereich:

Ähnlich wie der Rest des Raumes kann der Wickelbereich mit den wichtigsten Dingen ausgestattet werden. Es kann eine Kommode mit abwaschbarer Auflage sein. Zusätzliche Mobiles und Ablenkungen werden nicht benötigt. Utensilos oder Schübe mit Windeln, Tüchern, Pflegeprodukten, Nagelschere usw. und Kleidung ist alles was benötigt wird. Es bietet sich an daneben einen verschließbaren Mülleimer für die Windeln zu.

Der Aktivitätsbereich:

Mit einer Matte, einem Nestchen oder Futon kann man dem Kind eine Liegefläche am Boden ermöglichen. Daneben kann ein Spiegel an der Wand angebracht werden, der dazu anregt sich selbst zu beobachten. Über dem Liegeplatz kann ein Haken an der Wand angebracht werden an dem ein ausgewählte Mobile aufgehängt werden kann. Sobald das Kind das Bedürfnis hat sich hoch zu ziehen ist es spätestens Zeit für eine Holzstange, die an die Wand montiert wird.

Achte immer wieder auf die Temperatur im Kinderzimmer. Setze dich dazu auf den Boden und spüre ob er warm genug ist. Allgemein ist es immer gut ist mal auf den Boden im Kinderzimmer zu setzen und sich die Umgebung von der Perspektive des Kindes anzusehen. Erfahrungsgemäß fällt einem einiges auf, dass man von der Erwachsenensicht aus nicht sehen konnte.

Wenn das Kind den Stillplatz nicht mehr braucht, kann er weichen und die Fläche der Aktivitäten für das Kind wird dadurch vergrößert. Es können dann mehrere Regale dazu kommen, damit mehr Platz für alle Spielsachen ist. Dabei möchte ich erwähnen: Weniger ist wirklich mehr!

Achte bitte beim einrichten des Kinderzimmers schon von Beginn an auf die Sicherheit. Da man dem Kind ermöglichen möchte, dass es sich frei in seinen Zimmer bewegt und alles tun kann, sollten keine Gefahren da sein, wo das Kind sich vielleicht verletzen könnte.

Deshalb:

  • Montiere alle Regale fest an die Wand
  • Achte auf Kindersichere Steckdosen und Fenster
  • Bringe wenn du möchtest, ein Treppengitter an die Kinderzimmertür an, wenn du andere Bereiche der Wohnung nicht sichern kannst
  • Lange Seile und Schnüre, wie auch alle anderen Dinge, die das Kind nur mit Beaufsichtigung bekommen sollte, legst du außer Reich- und Sichtweise

Lass das Zimmer mit dem Bedürfnissen deines Kindes mitwachsen. Freue dich daran dem Kind zu zeigen, wie wertschätzend man mit seinem Besitz um geht und wie gemütlich man es sich machen kann!

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